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Dr. Christoph Clases, Institut für Arbeitspsychologie

ETH World 2000-2005

The ETH World program came to an end in 2005. This website is no longer updated and contains archival information about the activities.

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Dr. Christoph Clases leitet die Forschungsgruppe «Wissensorientierte Kooperation» am Institut für Arbeitspsychologie der ETH Zürich.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Projekt, und was haben Sie bereits realisiert?
Aufgabe des Projekts «metalogue» ist es, die Veränderungen, die ETH World für das universitäre Arbeiten mit sich bringt, zu analysieren und zu bewerten. Dies gilt sowohl für die Arbeit in der Lehre, in der Forschung wie auch der Administration.
Was bedeutet aber «bewerten» oder «evaluieren»? Zunächst sicher einmal: einen Wert beimessen. Aber wer kann aufgrund welcher Kriterien und auf Basis welcher Belege ETH World einen Wert beimessen? Diese recht grundsätzliche Frage wurde von uns mit einem partizipativen und dialogorientierten Ansatz beantwortet. Eine Vielfalt von «Stimmen» gab es zu berücksichtigen, wobei sich «metalogue» immer an einer spezifisch arbeits- und organisationspsychologischen Perspektive orientiert hat. Wie Sie sich leicht vorstellen können – und unsere Zwischenergebnisse bestätigen dies in eindrucksvoller Weise – ist ETH World hier mit einer Vielfalt unterschiedlicher Bedürfnisse konfrontiert. Die mit diesen Bedürfnissen verbundenen Erwartungen in methodisch abgesicherter Weise sichtbar zu machen und dabei Gemeinsamkeiten, Schwerpunkte sowie Querbezüge aufzuzeigen ist eine erste zentrale Aufgabe von «metalogue» gewesen. Wir haben die erhobenen Erwartungen und Motive systematisiert und in Form eines Zielsystems für ETH World aufbereitet. In einem zweiten Schritt wurden die Aktivitäten der einzelnen ETH-World-Projekte zu diesem Zielsystem in Bezug gesetzt, wodurch sich das Aktivitätsportfolio von ETH World ergibt; eine wichtige Rückmeldung für die neue Programmleitung, welche unsere Aktivitäten in hervorragender Weise unterstützt. Über die Erhebung des Grades der Zielerreichung in den einzelnen Projekten werden sich bis Mitte nächsten Jahres Aussagen darüber treffen lassen, welche Übereinstimmungen und Abweichungen sich mit dem von «metalogue» partizipativ erhobenen Zielsystem ergeben. Damit schlagen wir auf innovative Weise eine Brücke zwischen Programm- und Projektevaluation. Die Zwischenergebnisse unserer Arbeit haben wir der Programmleitung in diesem Frühjahr zurückgemeldet und inzwischen auch in einem Zwischenbericht dokumentiert.

Worauf sind Sie und Ihr Team besonders stolz?
Evaluation sollte – so unsere Grundposition – immer auch Intervention sein. Wir sprechen dann von einer so genannten formativen Evaluation. Diese ist im engsten Wortsinne bestrebt dazu beizutragen, dass ein Unternehmen, ein Programm oder ein Projekt eine Form erhält – und diese im Prozess weiter entwickelt. Die Arbeit an dieser Form setzt Sensibilisierungs- und Feedbackprozesse voraus, die zunächst und zumeist als soziale Prozesse zu begreifen sind. Zugleich steht und fällt jede Programminitiative nicht allein mit der Akzeptanz, sondern vielmehr erst mit dem aktiven (Nicht-)Aufgreifen von Handlungsangeboten durch Produzenten wie Konsumenten eines Programms. Interessant ist die Doppelrolle der Projektakteure von ETH World. Sind sie doch zugleich Produzenten wie Konsumenten ihrer eigenen Produkte und müssen zugleich weitere gedachte zukünftigen Konsumenten im Blick behalten, um sich letztendlich nicht selbst zu isolieren. Die sich hieraus ergebenden Fragestellungen sind zutiefst arbeits- und organisationspsychologischer Natur. Wir freuen uns, dass sich die Programmleitung entschieden hat, mit «metalogue» ein formatives Evaluationsprojekt aus der ETH Zürich selbst heraus zu fördern. Damit wird Evaluation – angesichts all ihrer auch (mikro-)politischen Implikationen – in die Nähe einer methodisch abgesicherten Organisationsentwicklung gerückt. Genau dort sehen wir sie am richtigen Platze.

Welche Veränderungen bewirkt Ihr Projekt? Hat es für die ETH-Angehörigen nur positive Folgen oder auch negative?
Evaluation ist in gewisser Weise immer auch ein politisches Thema. Für die Programmleitung bedeutet unser Projekt, dass sie sich mit einem immer auch kritischen Feedback auseinander setzen muss. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen ETH-World-Projekte entsteht ein zusätzlicher Aufwand. Dieser entsteht dadurch, dass wir ihre Perspektive aufnehmen und neue Möglichkeiten für die Kommunikation zwischen den Projekten gefördert haben. Der prozess-, aufgaben- und kompetenzorientierte Netzwerkbildung kommt eine grosse Bedeutung im Rahmen von Programmen wie ETH World zu. Daher haben wir ein so genanntes «metalogue-Forum» initiiert. Im Rahmen des Forums kann ein projektübergreifender Erfahrungs- und Wissensaustausch erfolgen, Perspektivendivergenzen wahrgenommen und neue Handlungsoptionen ausgehandelt werden. Die Programmleitung wie auch alle Projektnehmerinnen und -nehmer sind im Forum vertreten. Wir konnten zeigen, dass die Arbeit im Forum bereits zu signifikanten Verbesserungen in der wechselseitigen Wahrnehmung der Projekte geführt hat. Hieraus ergeben sich auch neue Möglichkeiten zur Koordination auf Seiten der Programmleitung.
In der nächsten Projektphase von «metalogue» werden wir allen Projekten eine Unterstützung bei der laufenden oder geplanten Projektevaluation anbieten. Sie werden diese Unterstützung auf freiwilliger Basis wahrnehmen oder ablehnen können. Erfreut hat uns bisher jedoch auch, dass die von uns bisher gemachten Angebote auf sehr viel Kooperationsinteresse seitens der Projekte getroffen ist.

Was bedeutet ETH World für Sie?
ETH World ist ein ehrgeiziges und zugleich immer noch vage definiertes Programm. Mit der neuen Programmleitung, die sich das Motto «Von der Vision zum Programm» auf die Fahnen geschrieben hat, sind viele Impulse ausgegangen, um aus den anfänglich sehr offenen Formulierungen zu ETH World ein Programm mit Konturen, Ecken und Kanten zu entwickeln. Dies bedarf aus unserer Sicht letztlich einer andauernden Arbeit an der Frage: Was ist ETH World? Vielleicht ist die Antwort notwendig immer eine sich leicht verschiebende. Zurzeit ist ETH World sicherlich ein sehr avancierter Versuch, lokale Aktivitäten zur Entwicklung innovativer Informationsstrukturen zu initiieren, diese Aktivitäten zu bündeln und in einem Wechselspiel zwischen notwendigem Chaos (Selbstorganisationsprozessen) und hinreichender Ordnung Koordinations- wie auch Synergieeffekte zu erzielen. In jedem Fall ist es eine Initiative, mit der Raum zum Experimentieren gegeben wird. Neben Projekten mit Breitenwirkung wie «neptun» / «wlan» werden Projekte gefördert, welche eher in Nischen Neues hervorbringen. Wie viabel das Neue sein wird, d.h. inwiefern es gelingt, viele Akteure an der ETH Zürich vom praktischen Nutzen der einzelnen Produkte von ETH World zu überzeugen, wird im wesentlichen über den Erfolg des Programms entscheiden.

Hätten Sie Ihr Projekt auch durchgeführt, wenn es ETH World nicht gäbe?
Unser Institut hat unter anderem im Bereich der formativen Evaluation sowie des Wissensmanagements Kernkompetenzen anzubieten (und weiterzuentwickeln). Diese innerhalb der ETH Zürich im Sinne eines Beitrags zur Organisationsentwicklung in der Selbstanwendung einzubringen ist uns durch ETH World möglich gemacht worden. Wir verfolgen mit dem Projekt «evaluna» ein methodologisch parallel aufgebautes Evaluationsprojekt für den Fonds filep und planen beide Aktivitäten im nächsten Jahre zusammen zu führen. Wir sehen aufgrund unseres inzwischen sehr guten Überblicks über die Projektlandschaften der beiden Programme – wie auch der schweizweiten und internationalen Bestrebungen zur Virtualisierung universitären Arbeitens – eine sehr gute Möglichkeit, gestaltungsbezogene Impulse aus arbeits- und organisationspsychologischer Perspektive zu geben.

 

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© 2012 ETH Zurich | Imprint | Disclaimer | 1 July 2005
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