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Prof. Marc Angélil, Departement Architektur

ETH World 2000-2005

Das ETH-World-Programm ist 2005 zum Abschluss gekommen. Diese Website wird nicht länger aktualisiert. Sie dient als Archiv der Aktivitäten von ETH World.

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Marc M. Angélil ist seit 1997 ordentlicher Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich, verantwortlich für den Entwurfsunterricht des ersten Jahreskurses der Abteilung für Architektur. Seine Forschungstätigkeit behandelt gegenwärtige Entwicklungen im Städtebau. Anhand verschiedener Fallstudien in Europa, Asien und den USA werden grossstädtische Regionen hinsichtlich ihrer physischen Strukturen untersucht. Im Vordergrund steht die Erarbeitung von Strategien zur Unterstützung nachhaltiger Stadtentwicklungsprozesse, mit Beachtung der dynamischen Kräfte, die an der Formation und Transformation der Stadt beteiligt sind.
Neben seiner akademischen Tätigkeit ist Marc M. Angélil praktizierender Architekt. Mit seinen Partnern Sarah Graham, Reto Pfenninger und Manuel Scholl führt er ein Architekturbüro mit Sitzen in Los Angeles und Zürich.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihren Projekten, und was haben Sie bereits realisiert?
Das Ziel des Projektes mit dem Namen arc-line war es, einen einführenden Entwurfkurs in Architektur als web-basiertes Kommunikation- und Produktionsnetzwerk innerhalb von ETH World zu entwickeln. Zwei Zielsetzungen leiteten das Projekt:

Die erste betraf die physische Infrastruktur und die Integration der Digitaltechnik in einem relativ grossen Umfang. Das Projekt umfasste ungefähr 240 Studierende pro Jahr und eine Gruppe von Dozierenden des Departements Architektur, die zusammen im Designlabor arbeiten. Dadurch konnten die Bedürfnisse für die Infrastruktur betreffend Hardware und Software überprüft werden, damit der Betrieb gewährleistet werden kann.

Die zweite Zielsetzung betraf das Erstellen einer virtuellen Infrastruktur, die als Plattform zur verbesserten Kommunikation und zur verbesserten Entwurfsproduktion dienen kann. Dieser digitale Rahmen erlaubte eine Verdichtung der Arbeit innerhalb des Designstudios und lokalisierte einzelne Projekte innerhalb einer Kollektivmatrix. Computer-Programme wurden entworfen und mit Protokollsätzen geschrieben, um die Entwicklung der eingereichten Arbeiten während des Jahres anzusehen. Die Plattform bot Zugang zu den Datenbanken an, welche die für die Kursarbeit relevanten Informationen enthalten, wie Skizzen, tägliche Übungen, Bibliographien und Vorlesungsskripte. Die virtuelle Infrastruktur von arc-line läuft und wird z.Z. für die Einführung im gesamten Departement Architektur erwogen.

Worauf sind Sie und Ihr Team besonders stolz?
Eine der Ideen von arc-line war es, Studierende während des Studiums aktiv beim Entwerfen nicht nur von physischen, sondern besonders auch von digitalen Räumen, in denen sie arbeiten, miteinzubeziehen. Während die Studierenden Fortschritte machen, änderten sich diese Räume. Die Plattform von arc-line entwickelte sich als dynamisches System in einem Zustand der stetigen Transformation. Studierende trugen zum Wachstum und zur Entwicklung dieses Raumes bei.

Um einen allgemeinen Rahmen für ein solches Unterfangen anzubieten, wurde ein Skript erstellt, dass die einzelnen Schritte identifiziert, die für die Bildung dieses Raums benötigt werden. Die Schritte führten vom Design eines kleinen architektonischen Gegenstandes zum Design eines grösseren städtischen Konglomerats. Studierende und Dozierende waren so in der Lage, durch diesen Raum zu navigieren und die Produkte ihrer Prozesse festzusetzen.

Da Raum - als Phänomen - ein Schlüsselinteresse der Architektur ist, sprach das Projekt die gegenseitige Abhängigkeit von zwei Arten von Umgebung an: einerseits den physischen Raum, in dem wir normalerweise leben, anderseits den digitalen Raum, in dem wir heutzutage in zunehmendem Masse arbeiten. Das Projekt bildete einen bedeutenden Beitrag – im Kontext einer Architekturschule – zur Interaktion von physischem und virtuellem Raum.

Welche Veränderungen bewirken Ihre Projekte? Haben diese für die ETH-Angehörigen nur positive Folgen oder auch negative?
Das Projekt sprach mögliche Implikationen der Digitaltechnik für architektonisches Design an. Basierend auf der Annahme, dass die Mittel, die im Entwurfsprozess eingesetzt werden, einen entscheidenden Einfluss auf die Resultate haben, erforschte das Projekt die Auswirkung des Computers als Designwerkzeug auf die Architektur. Das Projekt bot neue Einsichten, wie die Architektur durch die Einführung moderner Technik beeinflusst werden könnte. Die Änderung in der Infrastruktur hat die Art und Weise geändert, wie Architektur wahrgenommen, entworfen und produziert wird. Aspekte umfassen die Beschleunigung des Prozesses, die Arbeitsmöglichkeiten auf einem komplexeren Niveau sowie die Intensivierung der Kommunikationsumgebung. Basierend auf Analysen der Arbeit im Studio, wurden Effekte der digitalen Werkzeuge beim architektonischen Denken und Bilden sichtbar. Dies ist jedoch erst der Anfang eines Prozesses, der eine langfristige Verpflichtung durch das Departement Architektur erfordert – eine langfristige Verpflichtung, die nicht notwendigerweise gegeben ist, da teilweise Widerstand gegenüber der Informationstechnologie innerhalb des Lehrkörpers vorhanden ist.

Anstatt gängige Formen des Unterrichtens zu ersetzen, war es die Zielsetzung von arc-line traditionelle Methoden mit den Möglichkeiten der Informationstechnologie zu verbessern. Dementsprechend strebte das Projekt eine Überlagerung der unterschiedlichen Medien an, indem bewährte Medien mit neuen Computer-gestützten Techniken kombiniert wurden. Um diesen Punkt hervorzuheben, sollten die Studierenden alle Aufgaben oder Übungen sowohl von Hand wie digital erarbeiten können. Eine der Beobachtungen war jedoch, dass Studierende hauptsächlich durch die Möglichkeiten der Digitaltechnik angezogen oder verleitet wurden und deshalb traditionelle Medien vernachlässigten. Solch eine Einseitigkeit könnte für die Architektur schädlich sein.

Ein zusätzliches Problem betrifft eine mögliche Trennung zwischen denen, die sich die – aus Sicht der Studierenden – ziemlich teuren Investitionen für die Informationstechnologie leisten bzw. nicht leisten können. Studierende des Departements Architektur werden jetzt gebeten, in Computer und weitere Ausrüstung erheblich zu investieren. Diese Entwicklung erfordert vorsichtige Abwägungen.

Ein weiterer negativer Punkt betrifft den Aspekt der Wartung der Infrastruktur, die stetige Aufmerksamkeit erfordert. Diese Aufgabe ist sowohl personell wie auch finanzielle aufwändiger als ursprünglich angenommen.

Was bedeutet ETH World für Sie?
ETH World ist erst mal eine Infrastruktur, mit der die Kommunikation innerhalb der ETH sowie zu externen Partnern erhöht werden kann. Aus diesem Grund erleichtert und verbessert ETH World die Bereiche Lehre und Forschung.

ETH World hat zudem eine soziale und symbolische Funktion, welche die langfristige Identifikation mit der Hochschule fördert. Die Benutzerinnen und Benutzer – Studierende, Lehrkörper und Personal – bilden ein Kollektiv, das durch ETH World zusammenwachsen kann.

Hätten Sie Ihre Projekte auch durchgeführt, wenn es ETH World nicht gäbe?
Vermutlich ja. Die Zielsetzungen des Projektes hätten jedoch nicht ohne die finanzielle Unterstützung von ETH World und die grosse Begeisterung aller Beteiligten erzielt werden können.

 

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